Ausfahrt in die Niederlausitz, wo das Rotkäppchen zuhause ist.
Dieses hat nach einem Treffen 2019 erneut gerufen und 38 Autos kamen und fast 70 Teilnehmer folgten dem Aufruf – Peter Eigner aus Wien hatte 700 km zu bewältigen.
Nach dem letzten Treffen von Brigitte und Günter Wilhelm hing die Latte hoch, die Erwartungen waren groß. Das Wetter spielt mit und ein meist strahlend blauer Himmel begleiteten unsere Ausfahrt. Dollenchen und das Gasthaus Stuckartz waren dieses Mal Hauptsitz, das Schloßhotel Sallgast fungierte als Dependance. Am Donnerstag Teilemarkt, Begrüßung mit einem ersten Zusammentreffen, am Abend ein Buffet im Garten und ein perfekter Pendelverkehr zwischen den beiden Standorten trug zur allgemein guten Stimmung und Atmosphäre bei.
Günter und seine Familie hatten wieder ein sehr interessantes Programm zusammengestellt, durch das uns das hoch professionell erstellte Bordbuch führte. Die Besonderheiten und die Geschichte der einzelnen Anlaufpunkte können noch in Ruhe zuhause nachgelesen werden.
Am Freitag ging es nach Welzow, einem noch aktiven Braunkohle Tagebau. In einer zweistündigen Fahrt mit Geländebussen und qualifizierten Führern durch die Grube und direkt zu den riesigen Abraumbrücken und Förderbändern kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Landschaftschutz, aktuelle Energiepolitik – für uns war dieser Programmpunkt allein schon die Teilnahme wert. Anschließend besuchten wir einen Ort, der vor 1989 bereits geräumt war und den Baggern zum Opfer fallen sollte. Bis auf drei Familien, darunter auch der Gastwirt mit Familie, hatten alle Bürger das Dorf verlassen. Dann kam die Wende und die Abraumpläne stoppten. Der Sohn des Gastwirts erzählte uns die interessante Geschichte von Klingmühl und berichtete, wie die Familien in Eigeninitiative den von den Bewohnern bereits aufgegebenen Ort wieder zum Leben erweckten.
Zurück zum Hotel in Dollenchen, Hauptversammlung, eine kalte Brotzeit auf Schiefertafeln serviert, im späteren Verlauf bestes Entertainment des Wirts und viel Austausch über einen interessanten Tag, bei dem kleinere und größerer Probleme mit den Autos nicht ausblieben.
Am Samstag starteten wir von Sallgast aus. Es ging über kleine Straßen mit wenig Verkehr und schöner Landschaft zum Wasserschloss Großmehlen, wo wir bereits von vielen Besuchern und dem Fernsehen freudig empfangen wurden. Nach einer Führung im Schloss fuhren wir nach Plessa, wo alle DA3 Fahrer bereits auf den Rest der Fahrzeuge vor dem Ernst von Delius Gedenkstein warteten. Dort legte Brigitte Wilhelm Blumen mit einer Schleife der Dixi IG, in Erinnerung an Ernst von Delius, nieder. Danach ging es mit Vollgas nach Staupitz, der Heimat von Rotkäppchen. Auf dem Sportplatz erwartete uns nicht nur eine große Besuchermenge und eine Gulaschkanone, sondern eine Blaskapelle mit Schunkelmusik, einem für diesen Anlass extra getextetem Lied, wo Auto-Begriffe mitgezählt werden mussten. Als Siegerin bekam Petra Enders eine Flasche Rotkäppchen-Sekt von der Kapelle überreicht und den Applaus der Anwesenden.
Unter dem Beifall der Zuschauer ging es weiter nach Finsterwalde zur heute restaurierten und zu einem Kulturzentrum der Stadt umgebauten alten Tuchfabrik, wo uns die Finsterwalder Sänger erwarteten. Dort haben wir – verkehrte Welt – den Sängern ein Dixi-Ständchen gebracht. Sie haben sich aber sehr gefreut und uns etwas über die Restaurierung und heutige Nutzung der ehemaligen Fabrik erzählt. Leider konnte die geplante Innenbesichtigung wegen einer Veranstaltung nicht stattfinden, dem Zeitplan hat es aber gefallen.
Jetzt ging es um die Ecke zum Marktplatz, begleitet von einer dicken Wolke, die ein paar Tropfen Regen abgab, allerdings nur kurz und kein Vergleich zu 2019. Wir wurden bereits von der Presse und der Vertreterin des Bürgermeisters erwartet und freundlich begrüßt. Nach dem Auftritt der Finsterwalder Sänger, auf den Stufen des Rathauses und mit der Unterstützung der Teilnehmer, wurde wir in zwei Gruppen geteilt. Jeweils eine Gruppe besuchte das Kaufmanns- und Sängermuseum, u.a. mit einem original erhaltenem Kolonialwarenladen und der Geschichte der Finsterwalder Sänger, während die andere Gruppe sich zusammen mit den Sängern bei Kaffee und Kuchen entspannte.
Nachdem am Freitag bereits zwei Fahrzeuge gleich nach dem Start ausgefallen waren, folgten am Samstag weitere vier Ausfälle, davon bekannt zwei mit größeren Schäden. Auf der Strecke gab es das ein- oder andere kleine Problem, welche aber alle direkt behoben werden konnten. Es war zu spüren, dass die meisten Fahrzeuge direkt aus dem „Winterschlaf“ kamen.
Am Abend traf man sich in Dollenchen zum Abschiedsabend mit einem grandiosen „Dixi“-Buffet, „Schrauber“-Gesprächen und viel guter Laune.
Wie bereits vorher bei vielen Gelegenheiten, fehlte uns auch hier unser Gottfried mit seiner Repräsentanz, derjenige, der mit den richtigen Worten und in kräftigem Tonfall die Tage Revue passieren lässt und alle Aktive, Helfer, Pechvögel und die Wirte würdigt und sich bei den Ausrichtern bedankt. Aber, wir haben alle unser Bestes gegeben um ihn würdig zu vertreten.
Günter Reimer, zweiter Vorsitzender, begrüßte alle Anwesenden und bedankte sich für die schönen Tage und den reibungslosen Verlauf. Er appellierte nochmals an alle Mitglieder, diese schöne Tradition der Ausfahrten und des Zusammentreffens nicht abreißen zu lassen und verwieß darauf, dass es sich dieses Mal um die 30. Ausfahrt der DIXI IG seit Gründung handelt und wir ein kleines Jubiläum feiern. Aus diesem Grund lud die IG zu einem Gläschen Sekt/Orangensaft ein und wir stießen auf die vergangenen – und nächsten 30 Ausfahrten an.
Der Wirt, Herr Stuckartz, eröffnete mit launigen Worten das „Dixi“ Buffet, welches dann aus der Ecke in die Mitte des Saales geschoben wurde und keine Wünsche offenließ.
Die von Gottfried so liebevoll vorbereiteten Pokale und Bilder, sowie Blümchen für unser Geburtstagskind, Sylvia Hohmann, für die aktive Stütze der Ausfahrt, Katja Wilhelm, für unsere Leid geplagte Sylvia Schmidt, als Dank für die schönen DVD´s, wurden von Günter Wilhelm und Gaby Petermann an den Mann bzw. die Frau gebracht. Auch ich bekam von Günter einen Dank, aber natürlich wollten wir vor allem den Ausrichtern Günter und Brigitte Wilhelm danken, die uns wieder vier rundum wunderbare Tage beschert haben. Brigitte bekam als Dank den obligatorischen Blumenstrauß und Günter neben einem Dankesbild von Gottfried, was er leider bereits vorher kannte, noch ein seltenes Exemplar eines Nachdrucks, dass einmal von Gunter Herz entdeckt wurde. Die Geschichte handelt von einem kleinen roten Auto (Dixi), in das auf seiner Spazierfahrt alle Kinder und Tiere des Dorfes einsteigen wollen, ganz wie bei „Rotkäppchen“. Deshalb bekam ich von Gunter auch die Genehmigung dieses Büchlein als Dank an Gunter weiterzureichen.
Am Sonntag sind wir alle mit vielen Eindrücken und schönen Erlebnissen wieder aufgebrochen.
DANKE Günter und Brigitte!
Gaby Petermann im Mai 2023