Der Eil- Lieferwagen
Produziert in Eisenach
Man bewarb damals die Kunden „Wir bauen den Lieferwagen, den Sie brauchen Der BMW-Eil-Lieferwagen nützt Ihrem Geschäft vor allen Dingen auch durch seine ausgezeichnete Reklamewirkung, denn sein Äußeres ist in jeder Beziehung repräsentativ und seine Lackierung und Beschriftung kann ganz Ihren Werbe-Ideen angepasst werden.“ Sowohl die Fahrzeugwerke Eisenach als auch später BMW bauten in Form von Sonder- karosserien den Eil – Lieferwagen auf dem Dixi Fahrgestell als kleinen, wirtschaftlichen und anspruchslosen Lieferwagen . Für den Dixi DA 1 übernahmen die Gebrüder Assmann, ebenfalls in Eisenach ansässig, die Herstellung der Karossen des ersten Kleinlieferwagens ab 1928. So wurden anlässlich der 25 Jahrfeier des ADAC für den Pannenhilfsdienst die ersten vier Straßenhilfsdienst-Wagen auf Dixi 3/15 Chassis in Eisenach vorgestellt. Aber auch der als erster BMW „Lkw“ bekannte Eil – Lieferwagen wurde ab Oktober 1929 serienmäßig in die Produktpalette aufgenommen. Das erste Fahrzeug war ein Musterwagen für das Reichsfinanzministerium, welcher so gut gelungen war, dass man sich sofort für die Serie entschloss. Zielgruppe der Käufer waren neben den staatlichen Stellen wie Reichspost oder Wehrmacht, vor allen Dingen auch kleinere Gewerbetreibende. Die Konstruktion war ein Kastenaufbau aus einem stabilem Hartholzgerippe, welches von außen mit Karosserieblech beschlagen wurde. Am Heck war eine zweiteilige Flügeltür, die mit einem Basküleschloss verriegelt wurde. Der Laderaum betrug 0,75 Kubikmeter, die Ladefläche 1,76 Quadratmeter. Durch ein Dachgitter für Gepäckstücke wurde der Transportraum noch ergänzt. Mit 2,85 m war es das kürzeste Modell überhaupt, da man darauf achtete, dass der hintere Achsüberhang aus Sicherheitsgründen möglichst gering war. Winker und Scheibenwischer gehörten inzwischen zur serienmäßigen Ausstattung. Geliefefert wurden die Wagen in den Farbtönen Elfenbein, Grau und Blau. Gegen Aufpreis gab es natürlich auch die Erfüllung von individuellen Kundenwünschen bis hin zu Beschriftung für Werbezwecke. Für die Firmenwagen von der Münchener Zentrale und Eisenach sowie für die Kundendienst- fahrzeuge der Händlerdie wurden die Lieferwagen zweifarbig lackiert. Der untere Karosserieteil war hellblau und ab Gürtellinie in Weiß mit dem bekannten BMW Logo. Hierfür verlangte man vom Händler einen Aufpreis von 25,- Reichsmark.
Ausrüstung: Reserverad auf dem Dach des Wagens angebracht, Werkzeug unter dem linken Sitz, kleinere Teile in einer besonderen Tasche. Elektrisches Horn. Nummernschilder. Kilometerzähler. Öldruck- anzeiger. Scheibenwischer. Elektr. Winker. Kraftstoffabsperrhahn mit Res.-Kraftstoffstand. BOSCH-Stoßdämpfer vorn und hinten. Vollsscheibenräder . Armaturenbrettbeleuchtung. Stopplicht. (Auszug aus dem Verkaufsprospekt) Diese kleinen Wagen leisteten trotz ihrer bescheidenen Größe und geringen Motorkraft Erstaunliches. Leider sind sie heute nur noch in sehr geringen Stückzahlen bekannt. –
Stückzahlen des Eil – Lieferwagen : (Angaben nach R.Simons u. W.Zeichner)
DA 1 1928 16 Stück, 1929 3 Stück
DA 2 1929 22 Stück, 1930 263 Stück, 1931/32 150 Stück
In der Preisliste Nr. 7 bot man damals den Eil – Lieferwagen für 2.350,- RM an.